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Freitag, 16. April 2010

Stiefmütterchen die Zweite


Weil es auch anderen so geht wie mir, hier mal ein Fragezeichen und da mal wieso ist das so...
Werd ich meinen Kopfsalat weiter mit euch teilen!
Die Stiefmütterchen Frage hat mich noch etwas beschäftigt und darum
hab ich da nochmal ein bisschen recherchiert:





Ihr Ursprung, gibt das Herkunftswörterbuch der Duden-Reihe Auskunft, liege im 16. Jahrhundert, doch sei die Bedeutung fraglich.
Dagegen verrät uns Dietmar Aichele in seinem Bestimmungsbuch „Was blüht denn da in Farbe" im Abschnitt Viola tricolor die wohl glaubhafteste der überlieferten Entstehungsgeschichten: „
Der Name Stiefmütterchen bezieht sich auf die ungleich gestalteten und gefärbten Blütenblätter; das unterste Blütenblatt ist die Stiefmutter; die beiden anschließenden, meist ähnlich gefärbten Blütenblätter symbolisieren die Töchter, die obersten, meist anders gefärbten Blütenblätter die Stieftöchter."
Wobei sich, nicht zu vergessen, hinter Viola tricolor das Acker-Stiefmütterchen verbirgt, die Urahnin einer heutzutage schier unübersehbaren, kunterbunt zusammengewürfelten Nachkommenschaft, von deren Anfängen schon im Jahre 1536 (siehe oben) zu lesen war. In ihrer Mehrzahl sind Stiefmütterchen, wir ahnen es längst, domestizierte und für den deutschen Sprachgebrauch umgetaufte Veilchen. Quelle



Die unteren Kronblätter des Stiefmütterchens sind die sitzende Stiefmutter, die sich über zwei Stühle (Kelchblätter) ausbreitet. Auf ihrem Schoß trägt sie eine Schüssel Brei mit einem großen Klecks Butter (dem gelben Punkt am Boden des Kronblatts). Die Kinder der Stiefmutter (die mittleren Kronblätter) sitzen jeweils auf einem Stuhl dicht am Butterklecks, während die Stiefkinder (die beiden oberen, dunkleren und dezenter gefärbten Kronblätter) am weitesten entfernt sitzen und nur mit einem Stuhl, d.h. einem einzigen Kelchblatt, vorlieb nehmen müssen. Quelle



Für den wissenschaftlichen Namen Viola wird eine unabhängige Entlehnung des lateinischen viola und des altgriechischen íon oder víon aus einer Mittelmeersprache angenommen. Eine genaue Entsprechung des lateinischen Wortes findet sich auch im griechischen Namen Iólē, oder älter Viólā, der mythologischen Tochter des Königs Eurytos von Oichalia auf Euboia.

Der deutsche Name Veilchen ist direkt auf die lateinische Bezeichnung Viola zurückzuführen, das althochdeutsch zu fiol wurde. Quelle

Die Viola tricolor heißt Stiefmütterchen, weil jedes der gelben Blätter unter sich ein schmales, grünes Blättchen hat, wovon es gehalten wird, das sind die Stühle, welche die Mutter ihren rechten lustigen Kindern gegeben; oben müssen die zwei Stiefkinder, in dunkel violett trauernd stehen und haben keine Stühle.
Die beiden oberen Blätter der Blüte sind der egoistischen Stiefmutter reserviert, die links und rechts folgenden Blütenblätter ihren Söhnen vorbehalten, und nur das unterste Blatt gehört den Stieftöchtern, die es sich teilen müssen. Quelle

So und da weiß ich jetzt nicht mehr wo ich´s her habe...


In manchen Regionen ist man sich sicher, in der Blüte auch noch den Vater zu entdecken. Symbolisiert von Griffel und Narbe der Blüte sitzt er nämlich in der Mitte der Blüte von den Frauen seiner Familie eingezwängt. Er kommt erst heraus, wenn Frau und Kinder ausgegangen sind, wenn nämlich die Blume verblüht ist und die Blütenblätter abgefallen sind. Deshalb spricht man im Volksmund bis heute von „stiefmütterlicher Behandlung“, wenn jemand einen anderen Menschen vernachlässigt. Diese Symbolik wurde wie so oft nachträglich „erfunden“. Laut dem Etymologie-Duden bedeutet Stief-(mutter, -vater, -sohn etc) schon bei den Germanen einfach ein Verwandtschaftsverhältnis. Eine schlechte Behandlung geht damit nicht automatisch einher. Stief- ist in der Bedeutung von Stumpf, Rest usw. zu sehen und bezieht sich wohl eher auf die Größe der Pflanze.
 

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